MADRID – Der spanische Premierminister Pedro Sánchez besuchte am Dienstag, den 30. August, seinen Kollegen, den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Neben einem Besuch zum besseren Kennenlernen und Nachholen aller möglichen Dinge sollte der Besuch auch als Druckmittel dienen, um Frankreich dazu zu bewegen, sich dem Midcat-Projekt anzuschließen, um eine Verbindung über eine spanische Erdgaspipeline herzustellen. in den Rest der Europäischen Union.
Mitte August signalisierte der deutsche Bundeskanzler, dass er die Fertigstellung der hispano-europäischen Gaspipeline MidCat wünsche. Damit signalisierte er eigentlich, dass er Spanien gegenüber sympathisch sei und Druck auf Frankreich ausüben wolle, das noch nicht zur Kooperation bereit sei und den Sinn einer teuren Gaspipeline nicht sehe.
Allerdings nach Scholz und Sánchez trafen und gaben gemeinsam an, dass sie wie die Europäische Kommission das MidCat-Projekt unterstützen, verärgert Frankreich und sagten, sie würden das Projekt untersuchen, weil Spanien und Deutschland „Freunde“ Frankreichs seien, berichtete der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire.
Die MidCat-Gaspipeline, die Katalonien nach Frankreich durchquert, hat in den letzten Monaten viele spanische und internationale Schlagzeilen gemacht. Kürzlich, weil Bundeskanzler Olaf Scholz angedeutet hat, dass diese Gaspipeline bald in Betrieb gehen soll. Nach Angaben des spanischen Ministers für ökologischen Wandel und die demografische Herausforderung könnte die derzeitige MidCat-Gaspipeline, die nach Hostalric in Katalonien führt, in acht bis neun Monaten fertiggestellt werden.
In Frankreich hieß es allerdings schon früher, der Bau der Pipeline sei zu teuer und unnötig. Für Frankreich ist es ein Teil der rund 227 Kilometer langen Gaspipeline zwischen dem spanischen Hostalric und dem französischen Barbaira, die eine Investition von rund 440 Millionen Euro erfordern würde. Spanien schätzt jedoch, dass die Gasexporte nach Europa kurzfristig um 20 bis 30 % steigen könnten. MidCat kann dann für Erdgas 30 bis 50 Jahre halten, danach weicht das Gas in den Pipelines erneuerbarem Wasserstoff, der von Spanien in die EU transportiert werden kann. Spanien will nicht nur afrikanisches Gas in die übrige EU transportieren, sondern später auch beim Wasserstoff führend werden.
Es kann viel Gas von Spanien nach Nordeuropa transportiert werden, aber derzeit verbinden nur zwei Gaspipelines Spanien mit Frankreich und dann mit dem Rest der EU. Es gibt jetzt eine Gasleitungsverbindung über Larrau (Navarra) und eine Verbindung über Irún (Guipuzcoa), die die Lieferung von ungefähr 8 Milliarden m3 pro Jahr (8.000 Millionen Kubikmeter) Gas ermöglichen wird.
Eine dritte Verbindung namens MidCat, die über Girona (Katalonien) nach Frankreich führt, befindet sich jedoch seit über zehn Jahren im Bau. Die MidCat-Pipeline kann bis zu 9 Milliarden Kubikmeter (9.000 Millionen Kubikmeter) Gas liefern, also insgesamt 17 Milliarden Kubikmeter. Das MidCat-Projekt wurde 2013 genehmigt, aber 2019 gestoppt, als sich herausstellte, dass es die Anforderungen nicht erfüllte und die Kosten laut Frankreich auch zu hoch waren. In den letzten Monaten wurde viel über die Midcat-Verbindung gesprochen, um Druck auf Frankreich und die Europäische Union auszuüben.
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