„Der neue CDU-Chef muss einen anderen Kurs gehen“

Nach sechzehn Jahren steht die CDU nicht mehr im Machtzentrum der deutschen Politik. Ein neu gewählter Parteivorsitzender wird einen anderen Weg gehen müssen. Heute Nachmittag wird die Partei bekannt geben, wen die Mitglieder zum neuen Parteivorsitzenden gewählt haben. Deutschland-Korrespondent Derk Marseille erwartet Merz als neuen CDU-Parteivorsitzenden.

Friedrich Merz ist einer dieser Kandidaten. Merz, der eine konservativere CDU-Linie vertritt, versuchte Anfang 2020 einmal, Parteivorsitzender zu werden. Dann versuchte er es erneut, Nachfolger von Altkanzlerin Angela Merkel zu werden, aber es klappte nicht mehr. Er stellt nun eine dritte Kandidatur für den CDU-Parteivorsitz.

Auch Norbert Röttgen ist ein Kandidat, der wie Merz bei seinem Versuch, Merkels Nachfolger zu werden, gescheitert ist. Jüngster Kandidat ist Merkels ehemaliger Stabschef Helge Braun.

Deutschland-Korrespondent Derk Marseille erwartet Merz als neuen CDU-Parteivorsitzenden. „Ich weiß nicht, wie er auf seinen möglichen Gewinn reagieren wird. Das liegt an seinen sehr konservativen Ideen und seiner Erfahrung im Geschäft.

modernisieren

„Alle drei sind Männer über fünfzig“, sagte Marseille. „Auch die CDU hat keine wirklichen Modernisierungsabsichten. Die Partei erfindet sich neu, aber viel passiert ist bisher nicht. Viele Parteimitglieder sagen, wir brauchen mehr junge Leute in der Partei und wir brauchen mehr Frauen. Aber wenn man sich diese drei Kandidaten anschaut, sehen die Deutschen das so schnell nicht.

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Laut Marseille wird die CDU noch einige Zeit auf sich allein gestellt sein. „Das liegt natürlich am historischen Tiefpunkt der CDU bei den Wahlen, als sie am Ende nur rund 24 Prozent der Stimmen erhielt.“ Ob auch die CDU ihren Kurs wieder aufnehmen kann, bleibt abzuwarten. „Wenn einer dieser drei Kandidaten diesen neuen Kurs prägen soll, bleibt wirklich abzuwarten, was aus dieser Modernisierung wird. Denn keiner der drei Kandidaten kann auf großes Vertrauen der deutschen Wähler zählen.

Zukünftige CDU

Dennoch können wir die CDU in den nächsten Jahren nicht aus der Politik ausschalten. „Deutschland ist ein Bundesstaat mit sechzehn Bundesländern, die sehr wichtig sind. In diesen Bundesländern sind viele CDU-nahe Politiker an der Macht. Die Frage ist, wie die Partei ihren Einfluss über die Bundesländer noch ausüben wird.

Wird sich die Partei mit einem dieser drei potenziellen neuen Parteiführer wirklich erholen? „Das frage ich mich wirklich.“ Bis heute können die Mitglieder für ihren Kandidaten stimmen. Der neue Vorsitzende wird auf dem CDU-Parteitag vorgestellt, der am 21. und 22. Januar in Hannover stattfindet.

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Helfried Beck

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