Der Kampf um die „Woelki-Universität“ zeigt den Würgegriff von Kirche und Staat in Deutschland

Sie sehen darin nicht nur einen Traditionsbruch, sondern stehen ihrer Meinung nach auch in diametralem Gegensatz zu geltenden Vereinbarungen zwischen Kirche und Staat in Deutschland. Insbesondere wird auf das sogenannte „Preußische Konkordat“ von 1929 verwiesen, ein noch geltendes Abkommen zwischen Deutschland und dem Vatikan, das unter anderem vorschreibt, dass die Priester des Landes an staatlichen Universitäten ausgebildet werden müssen.

Vertragsverletzungsverfahren

Mittlerweile beschäftigt sich auch die Politik mit dem Thema. Die Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Ina Brandes von der CDU, kündigte diese Woche an, das Erzbistum Köln zwar im Konkordat halten zu wollen. Sie droht sogar mit „einem Vertragsverletzungsverfahren gegen den Vatikan“, wenn Woelki weiterhin Seminaristen an das KHKT entsendet.

Die Debatte wird weiter erschwert durch Unklarheit über die Finanzierung der KHKT – wird sie aus Kirchensteuern finanziert oder nicht? – und eine Ja-Nein-Diskussion darüber, wer Woelkis College-Plänen wann zugestimmt hat.

dunkle Wolke

Zweifellos ist diese Debatte ein weiterer Stock, mit dem man Woelki schlagen kann; der kardinal kann bei den deutschen schon seit einiger zeit nichts mehr gut machen und ist ziemlich viel unerwünschte Person in seiner eigenen Erzdiözese.

Aber der Aufruhr offenbart etwas, das über die Person des Kardinals hinausgeht und wie eine dunkle Wolke über allen deutschen kirchlichen Debatten der letzten Jahre schwebt. Dass nämlich das System der Konkordate und Kirchensteuern von allen Seiten knarrt und knarrt.

Würgegriff

Auf Seiten des Staates wird die Frage immer deutlicher: Warum die Kirche noch mehr begünstigen, wenn der Kirchenbesuch zurückgeht und das Ansehen der Institution in allen Belangen immer schlechter wird? Und auf kirchlicher Seite der Nachteil: Warum kann ein Bischof nicht selbst entscheiden, an welche Universität er seine Priester schickt? Kirche und Staat werden also in Deutschland wegen zu großer gegenseitiger Abhängigkeit in einem Schraubstock gehalten.

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Adelbert Eichel

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