BMW-Aktie gegenüber Volkswagen bevorzugt | ING

Aufgrund ihrer Position im Luxusautomarkt bevorzugt ING die BMW-Aktie gegenüber der Volkswagen-Beteiligung. Investitionen in saubere Technologien spielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung.

Die Bayerischen Motoren Werke (BMW) sind laut ING der Champion im Verkauf von Luxusautos. Im dritten Quartal meldete der deutsche Autohersteller eine Umsatzsteigerung von 35 % gegenüber dem Vorjahr auf 37,2 Milliarden Euro. Die Automotive-Sparte entwickelte sich mit einem Umsatz von 32,29 Milliarden Euro und einer von 7,8 % auf 8,9 % gestiegenen EBIT-Marge besser als erwartet. ING weist darauf hin, dass Luxus- und Ultraluxusautos eine hohe Gewinnspanne haben, was bedeutet, dass der Umsatz im Allgemeinen weniger anfällig für Konjunkturschwankungen ist.

Positiv überraschten auch die Sparten Finanzdienstleistungen und Motorräder. BMW schätzt, dass die Zahl der ausgelieferten Autos im Jahr 2022 leicht unter dem Niveau von 2021 liegen wird, wobei sich die Zahl der vollelektrischen Autos im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt hat. ING weist darauf hin, dass BMW mehr in saubere Technologien wie Elektro- und Wasserstoffmotoren investiert hat als seine Konkurrenten. Langfristig kann dies ein Vorteil sein, da immer mehr Regierungen auf eine nachhaltigere Fahrzeugflotte setzen.

Gleichzeitig sorgt diese Strategie laut ING dafür, dass BMW mehr Forschungskosten entstehen als Hersteller, die sich auf eine einzige Antriebstechnologie konzentrieren. ING hält das KGV von BMW für das laufende Jahr mit dem 3,5-Fachen des geschätzten Gewinns für sehr niedrig. Darüber hinaus bietet die Dividendenrendite von 7 % einen schönen Ausgleich für die derzeitige wirtschaftliche Unsicherheit.

Volkswagen

Laut ING verfügt Volkswagen über eine starke Produktpalette in fast allen Preisklassen. Der deutsche Autohersteller verzeichnete im dritten Quartal einen Umsatzanstieg auf Jahresbasis von 56,9 Milliarden Euro auf 70,7 Milliarden Euro, teilweise dank einer Erholung der Autoverkäufe in China. ING befürchtet, dass das Aufkommen billiger chinesischer Autohersteller letztendlich das Absatzwachstum von Volkswagen bremsen wird. Der Gewinn nach Steuern stieg von 2,9 Milliarden Euro auf 2,1 Milliarden Euro und die operative Marge betrug 6 %. Für dieses Jahr erwartet Volkswagen eine Umsatzsteigerung von 8 % bis 13 % und eine bereinigte operative Marge von 7 % bis 8,5 %.

Bei der aktuellen Rate wird es sein Volkswagen-Aktie wird mit einem KGV von 4,2 gehandelt und bietet eine Dividendenrendite von 19,1 %. Das größte Risiko besteht laut ING darin, dass die Reputation von Volkswagen in den letzten Jahren einen schweren Schlag erlitten hat und Aktionäre in der Vergangenheit oft nicht ganz oben auf der Prioritätenliste standen. Zudem ist Volkswagen nicht nachhaltig und soll es auch kurzfristig nicht werden.

Helfried Beck

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