Bei der Entwicklung der Windparks von Emmer scheint der Wind aus den Segeln zu sein

Die Entwicklung des geplanten Windparks Barger-Compascuum scheint ins Stocken geraten zu sein. Laut Entwickler Pure Energie gibt es derzeit keine konkreten Entwicklungen zu vermelden. Gleiches gilt für die geplanten Parks in Westenesch und Diphoorn.

Bei beiden Parks bleibt die maximale Spitzenhöhe von 149 Metern für die Turbinen für einen guten Business Case zu niedrig. Außerdem verhindert ein alter Grenzvertrag zwischen den Niederlanden und Deutschland den Bau eines Parks am Zwartenbergerweg. Laut Pure Energie bringt eine Untersuchung eines grenzüberschreitenden Projekts bisher wenig Trost.

Die Vision für die Windturbinenstruktur wurde 2016 von der Gemeinde Emmen genehmigt. Als Windparkstandorte wurden Standorte am Pottendijk bei Emmer-Compascuum (vierzehn Windkraftanlagen), am Zwartenbergerweg bei Barger-Compascuum (sieben Windkraftanlagen) und an der N34 bei Westenesch und Diphoorn (fünf Windkraftanlagen) ausgewiesen.

Von den dreien wurde nur der Pottendijk gebaut. Dieser Energiepark, der neben Windkraftanlagen auch aus einem Solarpark besteht, wird im kommenden Frühjahr in Betrieb gehen. An den anderen beiden Orten gibt es praktisch nichts zu sehen.

Vertrag von Meppen

Bei dem Standort am Zwartenbergerweg, einen Steinwurf von der deutschen Grenze entfernt, spielt der Vertrag von Meppen aus dem Jahr 1824 der Entwicklung einen Streich. Nach diesem Abkommen zwischen den Niederlanden und dem ehemaligen Königreich Hannover sind im Umkreis von 374 Metern um die Grenze keine Gebäude erlaubt. Genau im geplanten Bereich für die geplanten Turbinen.

Pure Energie hat 2019 eine Alternative vorgeschlagen: die Windkraftanlagen weiter von der Grenze entfernt zu platzieren. Die Windräder wären dann näher an den umliegenden Häusern. Durch die Vergabe eines Sonderstatus wäre eine Anpassung möglich gewesen. Der Plan wurde jedoch vom Staatsrat torpediert.

Die einzige Möglichkeit, eine Befreiung zu erhalten, war eine grenzüberschreitende Initiative: ein Plan auf beiden Seiten der Grenze. Aber in diesem Fall müssen die Provinz Drenthe und der Landkreis Emsland zustimmen.

Wenige Griffe

Laut Umweltmanager Matthijs Oppenhuizen von Pure Energie ist diese Untersuchung nun fast abgeschlossen. „Aber die Ergebnisse bieten wenig Orientierung, wie wir die grenzüberschreitende Zusammenarbeit umsetzen sollten. Außerdem brauchen wir auch auf deutscher Seite einen Initiator.“ Übrigens gibt es Turbinen in Fehndorf in Deutschland, in der Nähe von Barger-Compascuum. „Aber sie sind außerhalb des Vertragsgebiets.“

Auch auf deutscher Seite seien Kontakte zu möglichen Partnern geknüpft worden, so Oppenhuizen, aber es gebe wenig Konkretes. „Das ist schwer zu sagen. Wir können nicht sagen, ob und wann diesbezüglich Entwicklungen zu erwarten sind.“

In seinem Loch?

Steht die Windinitiative bei Barger-Compascuum komplett auf dem Kopf? Oppenhuizen will es nicht so stark ausdrücken. „Es ist nicht so, dass wir nichts mehr tun. Wir suchen weiter nach Möglichkeiten.“ Aber seiner Meinung nach gibt es derzeit keine konkrete Alternative.

Der Vertrag von Meppen bleibt derweil ein schwieriges Hindernis. Es ist nicht unmöglich, sagt Oppenhuizen. „Das Vertragsgebiet erstreckt sich von Groningen bis Twente. Auch dort gibt es Möglichkeiten. Unter anderem in Coevorden gibt es Windmühlen innerhalb der Grenzen des Vertragsgebiets.“

80 bis 100 Meter

Ein weiterer Punkt bleibt die maximal erlaubte Gipfelhöhe von 149 Metern. Pure Energy hat bereits angedeutet, dass etwa 80 bis 100 weitere Zähler hinzukommen sollen. Andernfalls ist ein Betrieb des Windparks nicht möglich.

Abweichungen sind erlaubt, sofern die Anwohner sie unterstützen. In Barger-Compascuum haben einige Anwohner bereits signalisiert, dass sie nichts gegen größere Windkraftanlagen einzuwenden haben, da es auch auf der anderen Seite der Grenze große gibt. In diesem Fall sei die Sicht bereits beeinträchtigt, lautete das Argument. Auch in diesem Fall sorgen große Windkraftanlagen für mehr Geld in einem Umweltfonds.

Diese maximale Höhe ist auch für Pure Energie beim geplanten Park entlang der N34 ein Problem. Vor fünf Jahren scheiterten Gespräche mit Anwohnern über höhere Windkraftanlagen. Seitdem sind die Gespräche ins Stocken geraten und es ist wenig passiert. Solange sich die Gemeinde an die festgelegte Höhe hält, werde man dort nicht so leicht Baukräne sehen, sagt Oppenhuizen.

Mehr Platz

Vor drei Jahren kam die Nachricht hinzu, dass das Stromnetz keinen Platz mehr für neue Anschlüsse für Wind- und Solarparks hat. Neue Trafostationen müssen erst gebaut werden. Eine Arbeit, die Jahre dauern wird. Oppenhuizen: „Das war für uns nie ein Hindernis. Auch die Anbindung an das Netzwerk kommt in diesem Prozess erst viel später ins Spiel.“

Aber dass das alles zusammen so lange dauert, macht Pure Energy auch nicht „glücklich“. „Es ist nur ein Teil dieses Zweigs des Sports. Also bereiten wir uns darauf vor.“

SERAH

Die Gemeinde Emmen gibt bekannt, dass sich die Suche nach einem grenzüberschreitenden Energiesystem (das sogenannte SEREH-Projekt) zwischen der Gemeinde Emmen und Deutschland in der Endphase befindet. „Dann können wir hoffentlich auch aufzeigen, was das für den Vertrag von Meppen und den Windpark Zwartenbergerweg bedeutet“, antwortet ein Sprecher.

Adelhard Simon

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