Aufwärmen – Abonnements – MotoPlus

sich warm laufen

Lustiges Hohnlächeln von Björn Annwall, dem Big Boss von Volvo, bei BMW kürzlich auf der amerikanischen Nachrichtenseite Bloomberg. Der Schwede machte das Abo für die Sitzheizung der teuren Vierräder des deutschen Herstellers ein wenig lächerlich. Ist ein solches Abonnement ein Vorbote der Zukunft?

Bitten Sie um ein paar zusätzliche Dollars, um den beheizten Sitz in einem Auto mit fast einer Tonne benutzen zu können. Nein, Annwall dachte, es sei eine Brücke zu weit. Das sollte bei einem so gut bezahlten Vierrad Standard sein, dachte er, und dem stimme ich zu. An einem gut bezahlten Premium-Zweirad aus dem bayerischen Stall hätte man lieber serienmäßig Heizgriffe. Aber bei BMW haben sie es sich zum Sport gemacht, Extras in alle möglichen (hochbezahlten) Optionspakete aufzunehmen. Die Deutschen waren Pioniere auf diesem Gebiet und es hat ihnen sicherlich nicht geschadet. Eine R1250GS findet man sozusagen an jeder Ecke, aber die Suche nach einem ganz normalen Adventure-Boxer ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Dann können Sie von erfolgreichem Marketing sprechen.

Aber in einer sich schnell verändernden Konsumgesellschaft, in der wir uns immer mehr an Waren und Dienstleistungen im Abonnement gewöhnen – denken Sie zum Beispiel an TV-Abonnements – ist es sicherlich nicht undenkbar, dass so etwas auch auf die Motorradwelt nachhallt. in der einen oder anderen Form. Das Auto-Abo gibt es bereits, Volvo und dessen Tochterunternehmen Lynk & Co bieten es zum Beispiel bereits an. Nun, es geht um ein Fahrzeug-Abo als Ganzes, wenn es um ein Abonnement von Features wie Sitzheizung geht, scheint es noch einige Fallstricke zu geben.

Beispielsweise ist im US-Bundesstaat New Jersey bereits eine Gesetzgebung im Gange, um zu verbieten, „Verbrauchern einen Abonnementdienst für Funktionen eines Kraftfahrzeugs anzubieten, die Komponenten und Hardware verwenden, die zum Zeitpunkt des Kaufs bereits im oder am Fahrzeug vorhanden sind“. ‚. Aber es gibt auch die nötigen Haken, denn was ist zum Beispiel mit wiederkehrenden Kosten für einen Bauherrn? Nun, laut dem Gesetzentwurf von New Jersey könnten diese möglicherweise in Form eines Abonnements unterstützt werden, wie Software-Updates. Nun, darüber wird noch eine Weile diskutiert werden.

Aber das Wort „Software“ führt mich zu einem schönen Beispiel für das umgekehrte Denken, das KTM Anfang dieses Jahres eingeführt hat und das gut in diese Richtung passt. Die 890 Adventure der Österreicher bekam für 2023 ein Update, bei dem auch die Elektronik verbessert wurde. Und was besser – und hoffentlich auch besser fürs Portemonnaie – sein könnte, war die Idee in der KTM-Zentrale in Mattighofen, jedem Käufer einer solchen neuen 890 die ersten 1.500 Kilometer über einen speziellen Demo-Modus mit allen elektronischen Optionen vorzustellen. Wer einige Cheats nach dieser „Probezeit“ behalten möchte, kann zum Händler gehen, um die entsprechenden Häkchen in der Software zu aktivieren. Bezahlen natürlich, denn die Sonne geht in Österreich umsonst auf. Um ehrlich zu sein, warum für etwas bezahlen, das bereits auf der Engine ist, war auch mein erster Gedanke, aber die Entwicklung und Aktualisierung dieser Software erfordert auch eine Investition des Herstellers, und die wollen sie natürlich zurück.

Jedenfalls scheint diese Art von Initiative der Vorbote einer sich verändernden Verbraucherlandschaft zu sein, und zwar unter anderem mit der erheblichen Verlängerung von Wartungsintervallen, der Verlängerung der Lebensdauer von Motorrädern und der Verlängerung von Gewährleistungsfristen, wie zuletzt bei Suzuki auf nicht weniger als sechs Jahre, ist es vielleicht nicht überraschend, dass die Hersteller andere Einnahmemodelle untersuchen.

Jeroen Hidding – MotoPlus-Redakteur

Adelhard Simon

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