André (62) trainierte den kroatischen Fußballer Mateo Kovacic: Das größte Talent, das ich je im Fußball gesehen habe

André Miltenburg (62) aus Capellen hatte 2011 als Trainer der kroatischen U17- und U19-Fußballnationalmannschaft ein unvergessliches Erlebnis. Einige Spieler, die er damals betreute, spielen heute in den höchsten Ligen in Rumänien und Schottland, aber ein Spieler hat es bis zur absoluten Weltspitze geschafft: Mateo Kovacic. Der Chelsea-Star spielt am Dienstagabend im WM-Halbfinale gegen Argentinien, saß aber vor elf Jahren noch mit Miltenburg im Auto.

Miltenburg war um 2010 stark beim VV Schoonhoven engagiert und half Jugendspielern, in die erste Mannschaft aufzusteigen. Nach der Entscheidung, den Verein zu verlassen, begann Miltenburg, Fußballcamps beim KNVB zu organisieren.

Trainer mehrerer Jugendmannschaften
Bald häuften sich die Aktivitäten im Fußballverband und er gründete Youth Plan Netherlands (JPN). In dieser Phase können sich talentierte Fußballspieler zeigen und schließlich zu einem höheren Spielniveau aufsteigen. Miltenburg wurde Regionalvertreter und hatte eine Gruppe von Scouts unter seinen Fittichen, die er zu verschiedenen Fußballvereinen in der Region entsenden konnte.

Als er allerlei Fußballtaschen verschiedener Jugend-Nationalmannschaften sieht, bietet er sich dreist als Betreuer an. Und das mit Erfolg, denn nach wenigen Monaten darf Miltenburg die irischen U15-Damen zu einem Turnier nach Gouda begleiten. Für mich bedeutete das, dass ich eineinhalb Wochen lang rund um die Uhr bereit sein musste, um sie zu führen.

Miltenburgs Qualitäten waren so gut, dass er nach einiger Zeit die kroatische U17-Mannschaft in der Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft begleiten durfte. Um ein Ticket zur Europameisterschaft standen sich die Niederlande, Österreich, Portugal und Kroatien gegenüber.

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Kroatien U17 mit Nummer 8 Mateo Kovacic

Rangers FC PSV-Henker
In der U17-Mannschaft trifft André auf zwei später bekannte Spieler. So trifft er zum ersten Mal auf das große Fußballtalent Mateo Kovacic. Aber auch Antonio Colak, der Mann, der im August mit Rangers FC PSV die Champions League gewann, spielt im Team.

Er war ein Junge, der in Deutschland aufgewachsen ist. Seine Eltern sind beide Kroaten, daher durfte er für deren Nationalmannschaft spielen. Er hing morgens vor Kroatien gegen Holland um mich herum. Zuerst verstand ich nicht, was er wollte, aber irgendwann kam das große Wort in schwierigem Deutsch heraus. Seine Eltern würden kommen, um sein Spiel zu sehen und zu sehen, ob ich Freikarten für sie buchen könnte. Also lag es an mir, das für seine Eltern zu arrangieren.

Besuch eines kroatischen Pfarrers in Rotterdam
Als wir im Barendrecht-Komplex ein Spiel gespielt haben, war da ein ganz besonderer Zuschauer auf der Tribüne, sagt Miltenburg: ein Mann mit einer Art mexikanischem Sombrero in den Farben Kroatiens auf dem Kopf. Es stellte sich heraus, dass er der Pastor der kroatischen Gemeinde in Rotterdam war. Er war der größte Unterstützer, den sie damals in den Niederlanden hatten. Diesen Pastor durften wir sonntagmorgens in der Gemeinde besuchen. Ich werde diese verrückten Sachen nie vergessen.

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Die kroatische U17 war von Miltenburgs Rat so beeindruckt, dass sie ihn einige Wochen später auch als ihren U19-Betreuer haben wollten. Dann musste ich wieder anderthalb Wochen pausieren. Aber zum Glück tat ich es mit großer Freude.

Die kroatischen Spieler wurden per Bus von Schiphol abgeholt und spielten dann in Duiven gegen die Niederlande, Moldawien und Finnland. Von da an war Miltenburg immer bereit, den Spielern in allen möglichen Fällen zu helfen: Das konnte reichen von: Die Erdnussbutter ist vorbei bis Wir brauchen einen Arzt.

Das größte Talent der U19-EM
Am Ende würde Kovacic vorzeitig nach Hause zurückkehren, da sich das Team bereits vorzeitig für die EM qualifiziert hatte: Die Kroaten wollten ihn schonen, da er auch viel mit seinen U17-Kollegen gespielt hatte. Er war damals sechzehn und sollte nicht viel später sein Debüt für Dynamo Zagreb geben.

Nach seinem Debüt feierte Kovacic Erfolg um Erfolg. So wurde er beispielsweise bei Dynamo Zagreb einer der jüngsten Torschützen der Champions League. Der kroatische Spielmacher war gerade einmal 17 Jahre und 216 Tage alt, als er zum ersten Mal bei diesem Turnier traf.

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Miltenburg erinnert sich nur zu gut daran, wie er Kovacic mit seinem eigenen Auto nach Schiphol bringen musste. An diesem Tag war es sehr neblig. Als wir in die Nähe von Utrecht fuhren, lichtete sich der Nebel endlich. Irgendwo auf dem Weg habe ich am Ende auch noch einen Strafzettel für zu schnelles Fahren bekommen.

All das ist ihm jedoch egal, wenn er an die beiden Turniere zurückdenkt: Ich habe dort wirklich die Qualitäten dieses Jungen gesehen. Er war wirklich das größte Talent, das in diesen Wochen über die holländischen Felder lief. Damals war er schon sehr gut darin, kluge Bälle zu geben. Nachdem ich ihn auf Schiphol abgesetzt hatte, begann ich wirklich, seine Karriere zu verfolgen.

Glorreiche Karriere
Kovacic wechselte 2013 für elf Millionen Euro von Dinamo Zagreb zum italienischen Inter Mailand. Dort wurde er im Januar 2015 für rund 35 Millionen Euro an Real Madrid verkauft. Kovacic spielt derzeit für den englischen FC Chelsea. Mit rund 71 Länderspielen auf dem Buckel ist er heute fester Bestandteil der kroatischen Nationalmannschaft.

Am Dienstagabend spielt er im WM-Halbfinale gegen Argentinien. Ich hoffe, es geht ins Elfmeterschießen. Dominik Livaković ist ein echter Elfmeterkiller und wird einige stoppen. „Ich hoffe, dass sich Mateo und sein Team für das Finale qualifizieren“, so Miltenburg abschließend.


Mateo Kovacic in seinen frühen Jahren

Text: Thomas Bresser

Mariele Geissler

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